Servus….
an alle, die wieder mal in unserem Blog reinschauen.
Wie ich grad mit.Schrecken feststelle, ist es ja gefühlt schon Ewigkeiten her, dass ich einen Eintrag geschrieben habe. Das ist ja eine Menge Holz was ich da zum Bearbeiten habe, was wir inzwischen erlebt haben und gefahren sind.
Von Revelstock haben wir das wunderschöne Okanagan Valley
durchfahren. Eine sehr fruchtbare Gegend, die auch Obstgarten Kanadas genannt
wird. Und das zu Recht! Während du das langgestreckte Tal durchfährst (das sich
ja bis runter an die amerikanische Grenze zieht) siehst du diesseits und
jenseits der Straße hoch bis rauf an die Berge nur Obst- und Weinplantagen. Und
nachdem wir inzwischen wirklich im Frühling angekommen waren, war das natürlich
ein Augenschmaus, da alles in voller Blüte stand. Selbstredend, dass auch wir
uns einen Karton Wein erstanden haben.
Weiter gings dann über Princeton nach Hope. Von einem Tal
ins andere und eine Gebirgsstraße steiler als die nächste. Hope, wird jetzt
wahrscheinlich niemandem was sagen – was verständlich ist, wäre mir jetzt
vorher auch nicht anders ergangen- hat aber zwei Besonderheiten. Das erste wäre
der Fraser River, der gerade wegen des Schmelzwassers Hochstand hatte und das
andere, auf das sind die Hoperianer ganz stolz -hier hat Sylvester Stallone
seinen ersten Rambo Film gedreht. (Also ich finde, das muss man wissen, drum
schreib ich es!!!!)
Und dann kam Vancouver. Leute, ich kann’s euch sagen, diese
Stadt rühmt sich nicht umsonst, eine der schönsten Städte der Welt zu sein. Da ist
schon erstmal die Lage, bezaubernd zwischen Meer und Bergen gelegen. Von Wasser
eingerahmt, vom Burrard Inlet und dem Fraser River. Eine absolut multikulturelle
Mischung von Leuten (über 100 verschiedene Nationalitäten) gibt dieser Schönen
am Pazifik ein kosmopolitisches Gesicht.
Wir waren 3 Tage in dieser Stadt unterwegs, hatten einen
gepflegten Campingplatz, von dem wir auch zu Fuß rüber zur Downtown gehen
konnten. Dazu mussten wir über die Lions Gate Bridge, die den Burrard Inlet mit
einer beeindruckenden Länge von 1.517m überspannt. Und sie ist nicht nur lang,
sie ist auch sehr hoch, da unter ihr die Hochseeschiffe durchfahren um in den
Hafen zu kommen. Mein lieber Scholli, da wird’s dir scho a bisserl mulmig,
wennst da runter schaust!!!
Und gepflegt ist diese Stadt, picobello sauber, sowas von
schönen Gartenanlagen habe ich noch selten gesehen. Und zwar an jeder Straße,
jeden Vorgarten, unzähligen Parks, der größte davon, der Stadtpark namens
Stanley.
Lange Rede, kurzer
Sinn. Auf alle Fälle sehenswert! Allerdings gehört auch dazu, dass sich viele
Kanadier hier keine Wohnung mehr leisten können. Wir haben selbst mit einem
Mann auf dem Campingplatz gesprochen, der uns das erzählte. Er selbst gehörte
auch dazu. Das Problem sei einfach, dass die Chinesen überall alles ein- und
aufkaufen und damit die Preise in unerschwingliche Höhen treiben. Und wenn man
mal aus der glitzernden Downtown und den schönen Vororten rauskommt, dann ist da
in bestimmten Vierteln schon richtige Armut sichtbar.
Weiter gings für uns in die Horseshoe Bay, da setzten wir
mit der Fähre um, rüber zur Sunshine Coast. Für uns nur Coast, die Sonne haben
wir nicht gefunden.
Die selbige rauf bis nach Powell River, wo wir nochmals
übersetzten nach Vancouver Island.
Die große Insel vor Kanadas Westküste ist geprägt von
alpinen Berglandschaften, Regenwäldern, unzähligen glasklaren Flüssen, Bächen
und Seen, einsamen, windzerzausten Küsten und Badestränden (wer Schockgefrieren
mag!!!!!) An den Küsten kommen auch unzählige Wale in allen erdenklichen Größen
vorbei auf ihren Weg rauf in die Arktis.
Wir haben sie einmal durchfahren, haben wunderschöne
Wanderungen gemacht, ganz tolle Stellplätze gefunden und einige Leute
kennengelernt.
Zuerst wollten wir eigentlich ganz oben rauf, da habe ich im
Reiseführer einen Trail ausgemacht, den Cape Scott Trail. Wie sich dann
herausstellte, wäre der ganze Spaß dann eigentlich mehr ein Survival Training
geworden. 23 km lang, Wege oft zugewachsen (man soll dann dem Bärenwechseltunnel
entlang kriechen!!!!) Wege nicht markiert, falls es mal nicht regnen sollte –
bedeutet das eher Ausnahmezustand. Das hat uns alles so begeistert, dass wir
postwendend nach Erhalt dieser ausschweifenden Infos wieder Richtung Süden
abdampften. Wo wir dann noch einige wunderbare Regenwald Trails fanden und auch
machten. Wie z.B. den Wild Pazific Trail in Ucluelet, oder den Juan de Fuca
Marine Trail (Tageswanderung). Bei beiden wanderst du durch absolute Wildnis,
durch Urwald, über umgestürzte Baumstämme, Boardwalks die über die Moore errichtet
sind, von einer Wurzel zur anderen, über Hängebrücken usw. Also ganz schön
abenteuerlich und es schlaucht auch richtig. Weil du ja nicht normal gehen
kannst, springen, krabbeln und rutschen – da glitschig- kommt eher hin!!!
In Gold River lernten wir noch eine nettes Schweizer
Pärchen kennen. Die Sybill und den Stefan und haben einen wirklich schönen
Abend gemeinsam verbracht. Hallo, ihr Beiden, falls ihr grad mal nachlesen
solltet, wir hoffen, bei Euch ist alles okay und dass wir Euch mit dem Icefield
Parkway nicht zu viel versprochen haben. Vielleicht klappt’s ja und wir laufen
uns in Whitehorse nochmal übern Weg. Gleich Fahne schwenken, falls Ihr unseren
Schorsch seht, gell!!
Auf alle Fälle wars eine wunderschöne Woche auf Vancouver
Island. Inzwischen sind wir auf dem Weg nach Norden in der Nähe von Quesnel,
aber eben nur in der Nähe von…….. wir sind noch ins Hinterland gefahren auf
einem Provincial Park im Nirgendwo ca. 110km, die letzten 30 km waren Gravel
Road.
Hier hats vor 150 Jahren einen ganz großen Goldrausch
gegeben in Barkerville. Der war noch vorm Klondike! Was jetzt aber nicht heißen
soll, dass wir hier nach Gold schürfen, das haben sie bestimmt schon restlos
ausgegraben, obwohl an der Straße waren heut noch Schilder ausgestellt, auf
denen es hieß, man könne noch den ein oder anderen Claim kaufen. Aber es liegt
halt ein bisserl ungünstig, gelle!
So, liebe Leute, das wars wieder mal von uns. Ihr seht, wir
haben uns sozusagen eingelebt….
NEIN – Halt!!! Mir fällt noch was ein! Vorgestern waren wir
auf einem Rodeo, Einem echten, vollkommend authentischen. Nix für Touris! Da
waren wir die einzigen Ausländer.
Wir sind da am Veranstaltungsort vorbeigefahren – TODAY
RODEO! Mensch, sollen wir uns des mal anschauen, ob wir da Karten brauchen,
können wir da einfach so rein? Des probieren wir jetzt!
Jetzt muss man vorausschicken, dass wir ja mit unserem
„Schorsch“ wirklich überall Aufmerksamkeit erregen. Was wir Leute kennenlernen,
was wir gefragt werden, uns wird nach gewunken, wir werden fast täglich (das
ist keine Übertreibung) fotografiert. Die sind immer alle begeistert, er
gefällt ihnen.
Also, weiter im Text, kam schon einer angelatscht. Ja, ja
was denn das sei, wow, ein Mobilhome, sowas hat er noch nie gesehen. Wieder
Begeisterung auf der ganzen Linie! Nachdem Peter sämtliche technischen Fragen
beantwortet hatte, fragten wir, ob wir wohl hierbleiben und das Rodeo anschauen
können und wo wir Eintritt bezahlen müssen.
Oh, des kostet nix und wir sollen uns vergnügen und viel
Spaß haben, das Rodeo beginnt um 13.00Uhr. Ja, und so kam es, dass wir unser 1.
Original Rodeo anschauten.
Neben dem Bullenreiten, Pferdzureiten und Lassowerfen veranstalteten
die zahlreich anwesenden Indianer ein „Pow Wow“
mit Tanzen in echten Trachten und Geschichtenerzählen. Ich kann euch
sagen die Cowboys und -girls und die Indianer kommen unseren Filmvorstellungen
schon sehr nah. War eine tolle Erfahrung!
Abendstimmung nach Gewitter am Lac la Hache |
So, aber jetzt habt ihrs hinter Euch! Wir schicken Euch
allen liebe Grüße aus den unendlichen Weiten Kanadas
Eure Conny und Peter